Nutzung von Schulbibliotheken und Leseverhalten
Eine Untersuchung des National Literacy Trust (UK)
18.02.2011

© National Literacy Trust
Wir veröffentlichen nachfolgend den ins Deutsche übersetzten Text des Berichtes. Die vollständige Studie mit 8 Tabellen und Anmerkungen ist im pdf-Format abrufbar unter: www.literacytrust.org.uk
Originaltitel: „Linking School Libraries and Literacy - Young people’s reading habits and attitudes to their school library, and an exploration of the relationship between school library use and school attainment“
Zentrale Befunde
Der Bericht ergänzt eine im Jahr 2009 vorgelegte Studie zum Lese- und Schreibverhalten (Clark und Douglas 2010: Young People’s Reading and Writing: An in-depth study focusing on enjoyment, behaviour, attitudes and attainment). Zur Stärkung der Evidenzbasis für die Arbeit der Schulbibliothekskommission geht der Bericht der Frage nach, wie junge Menschen über ihre Schulbüchereien denken – werden diese genutzt? Und wenn ja, warum? Und wenn nicht, weshalb nicht? Ebenfalls wird aufgezeigt, wie Unterschiede bei der Nutzung der Schulbüchereien mit sozialen Hintergründen, demografischen Faktoren und Leseerfolgen korrelieren und wie die Nutzung von Schulbüchereien mit einer breiteren Lesefreude, der generellen Einstellung zum Lesen und der Lesehäufigkeit zusammenhängt.
Der Bericht verdeutlicht, dass die meisten jungen Menschen ihre Schulbibliothek nutzen. Sie tun dies, weil die Bücherei einen einfachen Zugang zu Büchern bietet, weil sie einen angenehmen Ort darstellt und weil sie glauben, dass der Besuch der Schulbücherei und damit das Lesen zu ihrem Schulerfolg beitragen werden.
Weiterhin zeigt die Studie den Zusammenhang auf zwischen der Nutzung der Schulbücherei und dem ethnischen Hintergrund, dem Alter und dem Geschlecht der Schülerinnen und Schüler.
Die Studie deutet überdies einen Zusammenhang an zwischen der Nutzung der Schulbücherei und einer größeren Freude am Lesen, einer höheren Selbsteinschätzung der eigenen Lesekompetenz und einer positiveren Einstellung zum Lesen.
Besonders interessant ist der eindeutige Zusammenhang zwischen dem Leseerfolg und der Nutzung einer Schulbibliothek. Junge Menschen, deren Lesekompetenz über dem altersüblichen Durchschnitt liegt, sind zweimal häufiger unter den Nutzern der Schulbibliotheken zu finden als diejenigen in ihrer Altersgruppe, die die Schulbibliotheken nicht nutzen. Dieser Zusammenhang ist nicht zwangsläufig kausal, aber er deutet daraufhin, dass Schulbibliotheken eine wichtige Rolle in der Lesesozialisation spielen.
Die Kommission für Schulbibliotheken hat sich in kritischen Debatten damit auseinandergesetzt, wie Kinder und Jugendliche die Schulbibliotheken wahrnehmen, zu welchem Zweck sie sie nutzen und welche Einschätzungen sie zu möglichen Verbesserungen haben. Die Ergebnisse dieser Debatten sind in entsprechende Empfehlungen eingeflossen.
Einleitung
Im Anschluss an zwei Studien zur Steuerung und Bereitstellung öffentlicher Bibliotheken1 hat sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die Untersuchung von Schulbibliotheken verlagert. Allzu häufig ist aber allgemein die Bereitstellung gefordert worden, einhergehend mit der Forderung nach gesetzlich verpflichtenden Schulbibliotheken. Qualitative Aspekte und die entsprechende Wirksamkeit der Angebote wurden bisher wenig in den Blick genommen.
Der National Literacy Trust und der Museum, Libraries and Archives Council haben daher im Januar 2010 die Schulbibliothekskommission ins Leben gerufen. Die Kommission informierte sich über Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Lehrkräfte und andere Fachkräfte mit einem Interesse an den Ergebnissen der Nutzung von Schulbüchereien.
Da die Kinder und Jugendlichen die hauptsächlichen Nutznießer der Schulbüchereien sind, ist es unerlässlich, ihre Perspektive einzubeziehen. Qualitative Daten wurden unter anderem im Rahmen der umfangreichen Studie erhoben, während die vorliegende Übersicht sich darauf konzentrierte, Zusammenhänge zwischen der Wirksamkeit von Schulbüchereien und dem ethnischen und sozialen Hintergrund sowie dem Geschlecht zu ermitteln.
Die hier vorgestellte Übersicht soll die Arbeit der Schulbibliothekskommission unterstützen und Daten zu folgenden Aspekten liefern:
Für einen Teil der befragten jungen Menschen liegen Daten zum Leseerfolg vor (N = 4 405):
Merkmale der Stichprobe
17 089 Schülerinnen und Schüler an 112 Schulen nahmen vom 16. November bis zum 4. Dezember 2009 an der Online-Umfrage teil. Der Fragebogen umfasste 32 Fragen zum Hintergrund, zu den Lese- und Schreibgewohnheiten und zur Einschätzung von Lesekompetenzen und Einstellungen. Darüber hinaus enthielt die Umfrage einige Fragen zur Nutzung von Schulbüchereien, die im Mittelpunkt dieses Berichts stehen. Die Befragten verteilten sich beinahe gleichmäßig auf beide Geschlechter: Jungen = 51,2% (N = 8 752) und Mädchen = 48,8% (N = 8 337). Die Mehrheit der Befragten war elf bzw. 12 Jahre alt.
In Großbritannien wird die Lesekompetenz gemäß „Key Stages“, d.h. den dem jeweiligen Alter entsprechenden durchschnittlichen Kompetenzstufen, kategorisiert. Demgemäß lässt sich folgende Klassifizierung auf die Befragten anwenden: KS2, KS3 und KS4. Die Kategorie KS2 (22%, N = 3 704) bezieht sich dabei auf Schülerinnen und Schüler im Alter von 7 bis 11, KS3 (63%, N = 10 842) auf 11bis14 Jährige, und KS4 (15%, N = 2 543) auf Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren.
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine kostenlose Schulmahlzeit erhielten (dieser Faktor wird häufig als grober Indikator für den sozioökonomischen Status herangezogen), belief sich auf 19,3% (24,7% KS2-Schülerinnen und Schüler, 18% KS3-Schüler und 15,2% KS4 –Schüler erhielten eine kostenlose Mahlzeit). Der Anteil derjenigen, die eine kostenlose Mahlzeit erhielten, lag in dieser Studie höher als im Durchschnitt der gesamten Schülerschaft (17% an Primarschulen und 14% an Sekundarschulen; DCSF, 2009b).
Befragt nach ihrer ethnischen Herkunft, gaben 70,2% (N = 10 955) an, sie seien weiß und britisch. An zweiter und dritter Stelle folgten die Angaben Asiatisch/Asiatisch-Britisch –Indisch (4,0%, N = 623) und Weiß/andere Nationalität (3,6%, N = 559).
Nutzung der Schulbibliotheken
Die Mehrheit der befragten Jugendlichen (68,7%) gab an, die Schulbibliothek zu nutzen. Immerhin 28,1% gaben jedoch an, die Schulbibliothek nicht zu nutzen, und 3,2% stellten dar, dass ihre Schule keine Bibliothek besitze.
Im Vergleich zu den Jungen gaben die Mädchen eine – wenn auch leicht - statistisch signifikante erhöhte Nutzung an (70,8% Mädchen vs. 66,5%, Jungen). Die Nutzung der Schulbibliotheken nahm mit höherem Alter rapide und signifikant ab (81,7% auf Stufe KS2, 70,0% auf Stufe KS3 und 44,6% auf Stufe KS4).
Hinsichtlich der Nutzung der Schulbücherei konnte hier kein Zusammenhang zum sozioökonomischen Status ermittelt werden. 69,6% derjenigen, die kostenlose Mahlzeiten bezogen, nutzten die Bibliothek, im Vergleich dazu 68,5% derjenigen, die keinen Anspruch auf eine kostenlose Schulspeisung hatten). Signifikant war dagegen der Zusammenhang zwischen der Bibliotheksnutzung und der ethnischen Herkunft: 80,7% der asiatischen Schülerinnen und Schüler, die eine Schulbibliothek nutzen, stehen 69,3% der Schülerinnen und Schüler mit gemischter Herkunft, 67,7% der weißen und 67,1% der schwarzen Schülerinnen und Schüler gegenüber.
Welche Gründe gaben die Schülerinnen und Schüler für die Nutzung an?
Diejenigen, die angegeben hatten, eine Schulbibliothek zu nutzen, wurden weiterhin über ihre Gründe dafür befragt. Am häufigsten wurde hier geantwortet, dass die Schulbücherei Bücher anbiete, die sie interessierten (56%), gefolgt von der Aussage, dass dies ein angenehmer Ort sei (50%) und der Aussage, dass sie denken, der Besuch der Schulbibliothek trage zu ihrem Schulerfolg bei (47%).
Der Anteil der Mädchen, die angaben, die Bibliothek zu nutzen, da sie dort interessante Bücher vorfänden und weil es dort interessante Clubs und AGs gebe (so etwa Buchgruppen), war signifikant höher. Im Gegensatz dazu war der Anteil der Jungen signifikant höher, die angaben, die Bücherei zu nutzen, weil es dort außer Büchern auch andere Materialien und Medien gibt – nämlich Computer.
Auch zwischen den Altersgruppen gab es signifikante Unterschiede hinsichtlich der Aussage, weshalb die Schulbibliothek genutzt werde. Ein signifikant großer Anteil der Schülerinnen und Schüler in KS2 gaben an, sie gingen in die Schulbibliothek, weil sie dort interessante Bücher vorfänden und weil es ihnen gefalle, dort alles gezeigt zu bekommen. Im Gegensatz dazu war der Anteil der Schülerinnen und Schüler in KS3 und KS4 höher als die Gruppe der Schüler in KS2, als es um die Aussage ging, sie nutzten die Schulbücherei wegen der anderen Materialien und Computer, und weil ihre Freunde dort hingingen. Ein höherer Anteil an Schülerinnen und Schülern in KS3 als in KS2 und KS4 nutzte die Bibliothek wegen ihrer angenehmen Atmosphäre und wegen der Clubs und Gruppen. Die Angaben der Gründe für die Nutzung der Schulbibliotheken unterschieden sich nicht im Hinblick auf den sozioökonomischen Status.
Im Hinblick auf ihre ethnischen Wurzeln unterschieden sich die Befragten in ihren Angaben zu Gründen für die Nutzung, bezogen auf die Tatsache, dass sie in der Bücherei interessanten Lesestoff vorfinden und dass die Atmosphäre dort angenehm sei, ebenso wie hinsichtlich der Begründung, die Freunde gingen ebenfalls dorthin und die Nutzung trage zum Schulerfolg bei. Besonders ist hier zu erwähnen, dass die jungen Menschen mit asiatischer Herkunft mehr dazu tendierten, die Bibliothek zu nutzen, weil sie dort interessanten Lesestoff vorfinden, weil es dort auch andere Materialien als Bücher gibt und weil sie dadurch die Aussichten auf ihren Schulerfolg verbessern. Während die weißen Jugendlichen weniger häufig als die anderen die Computer als Grund für den Bibliotheksbesuch nannten, war ihr Anteil höher bei der Aussage, sie gingen wegen ihrer Freunde dorthin.
Welche Gründe werden für die Nichtnutzung von Schulbibliotheken genannt?
Die 28% der jungen Menschen, die angaben, keine Bücherei zu nutzen, wurden weiter dazu befragt, weshalb sie die Bibliothek nicht nutzen. Die meisten der Schülerinnen und Schüler erklärten, dass es dort keine für sie interessanten Bücher gäbe (32%) bzw. dass ihre Freunde ebenfalls nicht hingingen (29%) bzw. sie nicht glaubten, dass sich dadurch ihre Schulaussichten verbesserten (11%).
Hinsichtlich der Nichtnutzung der Schulbibliothek ergab lediglich eine Aussage einen für die Geschlechterunterschiede signifikanten Wert. Ein signifikant höherer Anteil der Mädchen als der Jungen gab an, die Bibliothek nicht zu nutzen, weil ihre Freundinnen nicht dort hingingen.
Bezogen auf die Aussage, die Bibliothek nicht zu nutzen, weil sie dort keine für sie interessanten Bücher vorfänden (bzw. weil es nicht genügend Computer dort gäbe, die Freunde nicht hingingen, der Ort eher für jüngere Schüler geeignet sei, niemand sie dorthin mitgenommen habe, dies sich nicht positiv auf ihren Schulerfolg auswirke), gab es statistisch signifikant unterschiedlich hohe Anteile in den verschiedenen Altersgruppen.
Konkret sagten mehr Schülerinnen und Schüler der Stufen KS3 und KS4 als diejenigen in der KS2 aus, sie gingen nicht in die Bibliothek, weil es dort keine für sie interessanten Bücher und nicht genügend Computer gebe. Insgesamt betrachtet, war der Anteil der Schüler in Stufe KS4, die die Bibliothek nicht nutzten, weil ihre Freunde nicht dort hingingen, höher als auf Stufe KS3 und KS2 – ebenso wie bezogen auf die Aussage, die Bibliothek sei eher für jüngere Schüler geeignet und die Aussage, dass sie nicht glaubten, ihre Aussichten hinsichtlich des Schulerfolgs verbessern zu können. Dagegen gaben die jüngeren Schülerinnen und Schüler vergleichsweise häufiger an, nicht in die Schulbibliothek zu gehen, weil sie bisher niemand dorthin mitgenommen und ihnen alles gezeigt habe.
Es gab einige signifikante sozioökonomische Unterschiede bezogen darauf, weshalb Schülerinnen und Schüler die Schulbibliothek nicht nutzten. Schülerinnen und Schüler, die keine kostenlose Mahlzeit erhielten, gaben häufiger als diejenigen, die einen Anspruch auf eine Schulmahlzeit hatten, den Mangel an Computern als Ursache für die Nichtnutzung der Bibliotheken an (bzw. weil ihre Freunde nicht dort hingingen, weil es eher ein Ort für jüngere Schüler sei).
Schließlich konnten auch signifikante Unterschiede bezüglich der ethnischen Herkunft und der Anteile an Angaben zur Nichtnutzung der Schulbibliotheken ermittelt werden (keine Bücher, die sie interessierten, zu wenig Computer, die Freunde gingen nicht dorthin, die Bibliothek sei eher für jüngere Schüler geeignet). Die Befragten asiatischer Herkunft, gefolgt von denjenigen weißer Herkunft, gaben im Vergleich zu den Schülern gemischter Herkunft und den schwarzen Schülern häufig an, die Bibliothek nicht zu nutzen, weil es dort keine Bücher gebe, die sie interessierten. Kinder und Jugendliche gemischter und weißer Herkunft gaben darüber hinaus an, dass sie die Schulbibliothek wegen des Mangels an Computern nicht nutzten. Insgesamt betrachtet, sagten die Jugendlichen aus weißen Familien vergleichsweise häufig aus, sie nutzten die Bibliothek nicht, weil ihre Freunde dort nicht hingingen, und weil die Schulbibliothek eher für jüngere Schüler geeignet sei.
Weshalb würden Schülerinnen und Schüler, die bisher keine Schulbibliothek haben, eine solche benutzen?
Diejenigen, die angaben, keinen Zugang zu einer Schulbibliothek zu haben (3,2%) wurden dazu befragt, ob sie eine Bibliothek nutzen würden, wenn es sie gäbe. Die Mehrheit (54,2%). gab hier an, dass sie dies tun würde. 15% der Betroffenen verneinten dies, und 31% waren sich hier unsicher.
Der Grund, den diejenigen Schülerinnen und Schüler, die keinen Zugang zu einer Schulbibliothek hatten, am häufigsten für die Nutzung angaben, war, dass die Bibliothek Bücher haben sollte, die sie interessierten, dass die Bibliothek über Computer verfügen sollte und dass die Freunde dort ebenfalls hingehen sollten.
Bezogen auf die Geschlechter, unterschieden sich die, die zur Zeit der Befragung keinen Zugang zu einer Schulbibliothek hatten, nicht signifikant in ihren Aussagen darüber, ob sie eine solche Bücherei nutzen würden.
Schülerinnen und Schüler in Stufe KS2 waren eher geneigt, die Vorstellung einer Schulbibliothek positiv zu bewerten als ihre älteren Mitschülerinnen und -schüler.
Eine signifikant höhere Anzahl an Schülerinnen und Schülern der Stufe KS2 im Vergleich zu Schülerinnen und Schülern der Stufen KS3 und KS4 gab an, dass es eine Reihe von Gründen für die Nutzung einer Schulbibliothek gebe, so etwa, wenn es dort für sie interessante Bücher gäbe, wenn sie Materialien dafür selbst aussuchen könnten, wenn es dort weitere Materialien außer Büchern gäbe, wenn die Atmosphäre dort freundlich und angenehm wäre, die Freunde dort ebenfalls hingingen, Clubs und Arbeitsgemeinschaften angeboten würden, jemand ihnen alles zeigte, sie das Gefühl hätten, dadurch ihre Aussichten auf Schulerfolg verbessern zu können. Es gab keine statistisch signifikanten sozioökonomischen Unterschiede in den Aussagen darüber, was Schülerinnen und Schüler ohne derzeitigen Zugang zu einer Schulbücherei zur Nutzung einer solchen Einrichtung veranlassen würde.
Bezogen auf die ethnischen Gruppen gab es jedoch statistisch signifikante Unterschiede hinsichtlich der Angabe von Gründen für die Nutzung einer Schulbibliothek. Die weißen Schülerinnen und Schüler gaben vergleichsweise häufiger als die jungen Menschen anderer ethnischer Hintergründe an, sie würden die Bibliothek nutzen, wenn es dort für sie interessante Bücher gäbe, wenn es dort auch andere Materialien gäbe, wenn die Atmosphäre dort angenehm wäre, wenn es dort Computer gäbe, wenn die Freunde dort ebenfalls hingingen, und wenn sie das Gefühl hätten, dass der Besuch der Schulbibliothek zur Verbesserung ihrer schulischen Leistungen beitrüge.
Zusammenhang von Einstellung zum Lesen und Nutzung der Schulbibliotheken
Aus dem Vergleich der Nutzerinnen und Nutzer der Schulbibliothek mit denjenigen, die die Bibliotheken nicht nutzen, ergeben sich einige interessante Aspekte. Beinahe 8 von 10 Nutzerinnen und Nutzern der Bibliotheksangebote würden sich als gute Leser bezeichnen, während dies nur 5 von 10 Nichtnutzern tun. Ebenso liegt die Wahrscheinlichkeit bei Nutzern der Bibliothek doppelt so hoch wie bei den Nichtnutzern der Aussage zuzustimmen, sie hätten entweder sehr viel Freude am Lesen oder doch ziemlich viel Freude daran bzw. sie läsen täglich auch außerhalb des Unterrichts. Im Gegensatz dazu gaben etwa doppelt so viele Nichtnutzer wie Nutzer der Schulbibliotheken an, sie könnten nicht gut lesen.
Diejenigen, die die Schulbücherei nutzen, neigen zu einer positiveren Einstellung zum Lesen als die Nichtnutzerinnen und -nutzer. Beinahe dreimal so viele Nichtnutzer wie Nutzer der Schulbücherei geben an, dass sie Lesen langweile. Beinahe doppelt so viele Nichtnutzer wie Nutzer stimmen weiterhin der Aussage zu, dass sie lediglich für die Schule läsen und dies nur täten, weil sie es müssten.
Im Gegensatz dazu stimmen die Nutzer der Schulbibliotheken eher der Aussage zu, dass sie in den Schulbibliotheken Informationen finden, die sie benötigen oder finden möchten.
Generell sind sich die Nichtnutzer und die Nutzer der Schulbibliotheken darin einig, dass das Lesen für den Erfolg im Leben eine wichtige Rolle spielt. Die Bibliotheksnutzer sagen jedoch häufiger aus, dass das Lesen für den Erfolg im Leben sehr wichtig oder zumindest wichtig sei (92,9%) – die Nichtnutzerinnen stimmen dem nur zu 82,6% zu.
Leseerfolg und Bibliotheksnutzung
Es gab einen starken Zusammenhang zwischen dem Leseerfolg und der Nutzung der Schulbibliothek. Junge Menschen, deren Lesekompetenz unterhalb des für ihr Alter zu erwartenden Niveaus liegt, gaben beinahe zweimal so häufig wie die besseren Leserinnen und Leser an, die Schulbibliothek nicht zu nutzen. Die Wahrscheinlichkeit der Nutzung lag dagegen bei denjenigen, deren Lesekompetenz dem zu erwartenden Niveau entsprach oder darüber lag, dreimal so hoch. Es sollte jedoch beachtet werden, dass der Leseerfolg zwar im Zusammenhang mit der Nutzung von Schulbibliotheken steht, das Design der Studie jedoch keine Aussagen darüber erlaubt, ob es hier kausale Zusammenhänge gibt: ein besserer Leseerfolg kann zur Nutzung der Schulbibliothek beitragen. Umgekehrt kann der Besuch der Schulbibliothek auch einen besseren Leseerfolg bewirken.
Diskussion
Diese Studie zeigt, dass die meisten der Befragten die Schulbibliothek nutzen. Sie tun dies, weil die Bibliothek ihnen einen einfachen Zugang zu Büchern verschafft, weil die Atmosphäre dort angenehm ist, und weil die Schulbibliothek und das damit einhergehende Lesen ihnen zum Schulerfolg verhilft.
Im Falle der Nichtnutzung werden genau die entgegengesetzten Gründe genannt. Die Schulbibliothek halte keine für sie interessanten Bücher bereit, und sie haben nicht das Gefühl, dass der Besuch der Bibliothek zu ihrem Schulerfolg beitrage. Wenn ihre Freundinnen und Freunde die Bibliothek nicht benutzen, so hält dies sie ebenfalls davon ab, hinzugehen.
Die Nutzung der Schulbibliotheken steht im Zusammenhang mit dem ethnischen Hintergrund, dem Alter und Geschlecht. Dagegen stellte der sozioökonomische Hintergrund, der in dieser Studie am Indikator der kostenlosen Schulmahlzeit gemessen wurde, keine Signifikanz für die Nutzung der Schulbibliothek dar. Dies deutet darauf hin, dass Schulbibliotheken nicht per se Schülerinnen und Schüler aus finanziell besser gestellten Familien ansprechen.
Generell nutzen Mädchen die Schulbibliotheken häufiger als Jungen, in Stufe KS2 ist die Nutzungsrate höher als in höheren Jahrgängen; die Jugendlichen asiatischer Herkunft nutzen die Bibliotheken häufiger als Jugendliche aus weißen, gemischten oder schwarzen Familien.
Die Nutzung der Schulbibliotheken steht in einem positiven Verhältnis zur Lesefreude, der positiven Einschätzung der eigenen Lesekompetenz und einer positiven Einstellung zum Lesen. Nichtnutzerinnen neigen dagegen zu weniger Freude am Lesen und einer weniger positiven Bewertung der eigenen Kompetenz und des Lesens als solches.
Besonders interessant ist hier der Zusammenhang zwischen dem Leseerfolg und der Nutzung der Schulbibliotheken. Diejenigen, die eine überdurchschnittlich oder durchschnittlich hohe Lesekompetenz angaben, nutzten etwa dreimal so häufig die Bibliothek, wie die Leserinnen und Leser mit unterdurchschnittlicher Lesekompetenz.
Diese Zusammenhänge sind nicht unbedingt kausal begründet, sie legen aber nahe, dass Schulbibliotheken im Leseverhalten derjenigen, die sie nutzen, eine wichtige Rolle spielen.
Die Kommission hat sich kritisch damit auseinandergesetzt, wie Kinder und Jugendliche die Schulbibliothek wahrnehmen, wozu sie sie nutzen und ihre Sichtweise darauf untersucht, wie die Schulbibliotheken verbessert werden könnten – all dies ist in die Empfehlungen der Kommission eingeflossen.
Autorin: Christina Clark, September 2010
Über die Autorin:
Dr. Christina Clark leitet die Forschungsabteilung des National Literacy Trust. Sie ist studierte forensische Psychologin und hat in sozio-politischer Psychologie promoviert. Christina Clark blickt auf eine über fünfzehnjährige Erfahrung in der Entwicklung, Durchführung und Auswertung von Forschungsprojekten sowie diesbezügliche Berichterstattung zurück. Diese Erfahrungen hat sie auf unterschiedlichen sozialpolitischen Gebieten sowohl in akademischen als auch in gemeinnützigen Institutionen gesammelt.
Christina Clark nahm im Jahr 2004 ihre Arbeit beim „National Literacy Trust“ auf. Seither hat sie wesentlich zur Konzeption einer Reihe einflussreicher breit angelegter (large-scale) Untersuchungen zur Einstellung junger Menschen bezüglich unterschiedlicher Aspekte des Lesens beigetragen. Bisher haben mehr als 65 000 Schülerinnen und Schüler an Umfragen des „National Literacy Trust“ teilgenommen und ihre Ansichten über das Lesen, Schreiben, Reden und (Zu)hören mitgeteilt - entstanden sind daraus mehr als 20 Forschungsberichte.
Der „National Literacy Trust (NLT)“ ist eine unabhängige britische Organisation, deren Ziel es ist, Lebenswege durch Leseförderung zu verändern. Grundlage der Arbeit des NLT ist die Auffassung, dass eine Gesellschaft nur dann gerecht ist, wenn jeder Mensch die Lese- und Schreibkompetenzen erwerben kann, die erforderlich sind, um zu kommunizieren, um die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen und um mehr zum gesellschaftlichen Leben beizutragen. Der NLT führt Kampagnen durch, die dazu beitragen sollen, dass die herausragende Rolle der Lesekompetenz in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen wird. Darüber hinaus ist der NLT aktiv daran beteiligt, Projekte durchzuführen und gemeinsam mit Kooperationspartnern vor allem diejenigen Menschen anzusprechen, die besonders dringend der Unterstützung bedürfen.
Zur Umsetzung seiner Ziele ist der gemeinnützige National Literacy Trust auf Spenden angewiesen. Der National Literacy Trust ist in England und Wales als gemeinnützig anerkannt.
Kontakt:
Dr. Christina Clark (PhD)
National Literacy Trust
68 South Lambeth Road
London SW8 1RL, United Kingdom
E-Mail: christina.clark@literacytrust.org.uk
Internet: www.literacytrust.org.uk
Anmerkung:
1 Der parlamentarische Ausschuss für Bibliotheken, Lesekompetenz und Informationsmanagement führte eine Untersuchung der Leitung von öffentlichen Bibliotheken in England durch, siehe http://www.cilip.org.uk/getinvolved/advocacy/public-libraries/pages/appg.aspx Zur Modernisierung von Bibliotheksangeboten siehe: http://www.culture.gov.uk/what_we_do/libraries/5583.aspx
Aus dem Englischen übersetzt von Gwendolyn Schulte, Februar 2011
Der Bericht ergänzt eine im Jahr 2009 vorgelegte Studie zum Lese- und Schreibverhalten (Clark und Douglas 2010: Young People’s Reading and Writing: An in-depth study focusing on enjoyment, behaviour, attitudes and attainment). Zur Stärkung der Evidenzbasis für die Arbeit der Schulbibliothekskommission geht der Bericht der Frage nach, wie junge Menschen über ihre Schulbüchereien denken – werden diese genutzt? Und wenn ja, warum? Und wenn nicht, weshalb nicht? Ebenfalls wird aufgezeigt, wie Unterschiede bei der Nutzung der Schulbüchereien mit sozialen Hintergründen, demografischen Faktoren und Leseerfolgen korrelieren und wie die Nutzung von Schulbüchereien mit einer breiteren Lesefreude, der generellen Einstellung zum Lesen und der Lesehäufigkeit zusammenhängt.
- Die Mehrheit der jungen Leute (68,7%) gab an, die Bücherei zu nutzen. Immerhin 28,1% der Befragten gaben an, die Schulbücherei nicht zu nutzen, und 3,2% gaben an, keine Schulbücherei zu haben.
- Es gab einen starken Zusammenhang zwischen dem Leseerfolg und der Nutzung der Schulbücherei: unter den Schülerinnen und Schülern, deren Lesekompetenz nicht das für ihr Alter übliche Niveau erreicht, war der Anteil der Nichtnutzer der Schulbibliothek beinahe doppelt so hoch. Umgekehrt gaben diejenigen Schülerinnen und Schüler, deren Lesekompetenz überdurchschnittlich oder durchschnittlich hoch ist, beinahe dreimal so häufig die Nutzung einer Schulbibliothek an.
- Im Vergleich zu den Nichtnutzern der Schulbücherei gaben die Nutzer der Schulbücherei häufiger an, dass ihnen das Lesen Freude bereite. Außerdem stuften sie ihre Lesekompetenz häufiger als gut ein.
- Diejenigen, die eine Schulbücherei nutzen, haben im Vergleich zu denjenigen, die keine Schulbücherei nutzen, eine positivere Einstellung zum Lesen. Bezogen auf die zwei Drittel der Nutzer von Schulbibliotheken (68,7%), nutzen Mädchen die Schulbibliothek häufiger als Jungen. Die Nutzung der Schulbibliothek nimmt mit steigendem Alter rapide ab. Weitere Unterschiede in der Nutzung von Schulbibliotheken konnten in Bezug auf den ethnischen Hintergrund festgestellt werden. Schülerinnen und Schüler aus asiatischen Herkunftsfamilien nutzen die Bibliothek häufiger als Schülerinnen und Schüler aus weißen, gemischten oder schwarzen Herkunftsfamilien. Der sozioökonomische Status, der hier mit dem Indikator kostenloser Schulmahlzeiten erfasst wurde, spielte in dieser Studie keine wesentliche Rolle für die Nutzung der Schulbibliothek. Dies deutet darauf hin, dass die Schulbüchereien für Kinder aus finanziell besser gestellten Familien nicht attraktiver sind.
- Die Mehrheit derjenigen, die die Schulbüchereien nutzen, tut dies, weil die Bücherei Bücher bereithält, die sie interessant finden, weil die Bücherei ein angenehmer Ort ist, und weil die Schülerinnen und Schüler sich erhoffen, dass der Bibliotheksbesuch zum Schulerfolg beiträgt.
- Die meisten der etwa 28% Nichtnutzer geben an, dass die Schulbücherei keine Bücher anbietet, die sie interessieren, dass ihre Freunde die Bücherei nicht besuchen und dass sie nicht glauben, dass sie durch die Nutzung besser in der Schule wären.
- Mehr als die Hälfte derjenigen, die keinen Zugang zu einer Schulbücherei haben (insgesamt 3,2%), gaben an, dass sie eine solche nutzen würden, wenn sie vorhanden wäre. Insbesondere würden sie eine Schulbücherei nutzen, wenn sie dort interessante Bücher und Computer vorfänden und wenn ihre Freunde ebenfalls dorthin gingen.
Der Bericht verdeutlicht, dass die meisten jungen Menschen ihre Schulbibliothek nutzen. Sie tun dies, weil die Bücherei einen einfachen Zugang zu Büchern bietet, weil sie einen angenehmen Ort darstellt und weil sie glauben, dass der Besuch der Schulbücherei und damit das Lesen zu ihrem Schulerfolg beitragen werden.
Weiterhin zeigt die Studie den Zusammenhang auf zwischen der Nutzung der Schulbücherei und dem ethnischen Hintergrund, dem Alter und dem Geschlecht der Schülerinnen und Schüler.
Die Studie deutet überdies einen Zusammenhang an zwischen der Nutzung der Schulbücherei und einer größeren Freude am Lesen, einer höheren Selbsteinschätzung der eigenen Lesekompetenz und einer positiveren Einstellung zum Lesen.
Besonders interessant ist der eindeutige Zusammenhang zwischen dem Leseerfolg und der Nutzung einer Schulbibliothek. Junge Menschen, deren Lesekompetenz über dem altersüblichen Durchschnitt liegt, sind zweimal häufiger unter den Nutzern der Schulbibliotheken zu finden als diejenigen in ihrer Altersgruppe, die die Schulbibliotheken nicht nutzen. Dieser Zusammenhang ist nicht zwangsläufig kausal, aber er deutet daraufhin, dass Schulbibliotheken eine wichtige Rolle in der Lesesozialisation spielen.
Die Kommission für Schulbibliotheken hat sich in kritischen Debatten damit auseinandergesetzt, wie Kinder und Jugendliche die Schulbibliotheken wahrnehmen, zu welchem Zweck sie sie nutzen und welche Einschätzungen sie zu möglichen Verbesserungen haben. Die Ergebnisse dieser Debatten sind in entsprechende Empfehlungen eingeflossen.
Einleitung
Im Anschluss an zwei Studien zur Steuerung und Bereitstellung öffentlicher Bibliotheken1 hat sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die Untersuchung von Schulbibliotheken verlagert. Allzu häufig ist aber allgemein die Bereitstellung gefordert worden, einhergehend mit der Forderung nach gesetzlich verpflichtenden Schulbibliotheken. Qualitative Aspekte und die entsprechende Wirksamkeit der Angebote wurden bisher wenig in den Blick genommen.
Der National Literacy Trust und der Museum, Libraries and Archives Council haben daher im Januar 2010 die Schulbibliothekskommission ins Leben gerufen. Die Kommission informierte sich über Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Lehrkräfte und andere Fachkräfte mit einem Interesse an den Ergebnissen der Nutzung von Schulbüchereien.
Da die Kinder und Jugendlichen die hauptsächlichen Nutznießer der Schulbüchereien sind, ist es unerlässlich, ihre Perspektive einzubeziehen. Qualitative Daten wurden unter anderem im Rahmen der umfangreichen Studie erhoben, während die vorliegende Übersicht sich darauf konzentrierte, Zusammenhänge zwischen der Wirksamkeit von Schulbüchereien und dem ethnischen und sozialen Hintergrund sowie dem Geschlecht zu ermitteln.
Die hier vorgestellte Übersicht soll die Arbeit der Schulbibliothekskommission unterstützen und Daten zu folgenden Aspekten liefern:
- Nutzen die jungen Menschen die Schulbibliothek, und steht dies im Zusammenhang mit demografischen Variablen?
- Welche Gründe werden für die Nutzung respektive Nichtnutzung genannt? Gibt es hier einen Zusammenhang mit den Hintergrundvariablen?
- Steht die Nutzung im Zusammenhang mit Lesefreude, Einstellungen zum Lesen und dem Leseverhalten?
Für einen Teil der befragten jungen Menschen liegen Daten zum Leseerfolg vor (N = 4 405):
- Hier wurde der Zusammenhang zwischen der Schulbibliotheksnutzung und der Lesekompetenz untersucht.
Merkmale der Stichprobe
17 089 Schülerinnen und Schüler an 112 Schulen nahmen vom 16. November bis zum 4. Dezember 2009 an der Online-Umfrage teil. Der Fragebogen umfasste 32 Fragen zum Hintergrund, zu den Lese- und Schreibgewohnheiten und zur Einschätzung von Lesekompetenzen und Einstellungen. Darüber hinaus enthielt die Umfrage einige Fragen zur Nutzung von Schulbüchereien, die im Mittelpunkt dieses Berichts stehen. Die Befragten verteilten sich beinahe gleichmäßig auf beide Geschlechter: Jungen = 51,2% (N = 8 752) und Mädchen = 48,8% (N = 8 337). Die Mehrheit der Befragten war elf bzw. 12 Jahre alt.
In Großbritannien wird die Lesekompetenz gemäß „Key Stages“, d.h. den dem jeweiligen Alter entsprechenden durchschnittlichen Kompetenzstufen, kategorisiert. Demgemäß lässt sich folgende Klassifizierung auf die Befragten anwenden: KS2, KS3 und KS4. Die Kategorie KS2 (22%, N = 3 704) bezieht sich dabei auf Schülerinnen und Schüler im Alter von 7 bis 11, KS3 (63%, N = 10 842) auf 11bis14 Jährige, und KS4 (15%, N = 2 543) auf Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren.
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine kostenlose Schulmahlzeit erhielten (dieser Faktor wird häufig als grober Indikator für den sozioökonomischen Status herangezogen), belief sich auf 19,3% (24,7% KS2-Schülerinnen und Schüler, 18% KS3-Schüler und 15,2% KS4 –Schüler erhielten eine kostenlose Mahlzeit). Der Anteil derjenigen, die eine kostenlose Mahlzeit erhielten, lag in dieser Studie höher als im Durchschnitt der gesamten Schülerschaft (17% an Primarschulen und 14% an Sekundarschulen; DCSF, 2009b).
Befragt nach ihrer ethnischen Herkunft, gaben 70,2% (N = 10 955) an, sie seien weiß und britisch. An zweiter und dritter Stelle folgten die Angaben Asiatisch/Asiatisch-Britisch –Indisch (4,0%, N = 623) und Weiß/andere Nationalität (3,6%, N = 559).
Nutzung der Schulbibliotheken
Die Mehrheit der befragten Jugendlichen (68,7%) gab an, die Schulbibliothek zu nutzen. Immerhin 28,1% gaben jedoch an, die Schulbibliothek nicht zu nutzen, und 3,2% stellten dar, dass ihre Schule keine Bibliothek besitze.
Im Vergleich zu den Jungen gaben die Mädchen eine – wenn auch leicht - statistisch signifikante erhöhte Nutzung an (70,8% Mädchen vs. 66,5%, Jungen). Die Nutzung der Schulbibliotheken nahm mit höherem Alter rapide und signifikant ab (81,7% auf Stufe KS2, 70,0% auf Stufe KS3 und 44,6% auf Stufe KS4).
Hinsichtlich der Nutzung der Schulbücherei konnte hier kein Zusammenhang zum sozioökonomischen Status ermittelt werden. 69,6% derjenigen, die kostenlose Mahlzeiten bezogen, nutzten die Bibliothek, im Vergleich dazu 68,5% derjenigen, die keinen Anspruch auf eine kostenlose Schulspeisung hatten). Signifikant war dagegen der Zusammenhang zwischen der Bibliotheksnutzung und der ethnischen Herkunft: 80,7% der asiatischen Schülerinnen und Schüler, die eine Schulbibliothek nutzen, stehen 69,3% der Schülerinnen und Schüler mit gemischter Herkunft, 67,7% der weißen und 67,1% der schwarzen Schülerinnen und Schüler gegenüber.
Welche Gründe gaben die Schülerinnen und Schüler für die Nutzung an?
Diejenigen, die angegeben hatten, eine Schulbibliothek zu nutzen, wurden weiterhin über ihre Gründe dafür befragt. Am häufigsten wurde hier geantwortet, dass die Schulbücherei Bücher anbiete, die sie interessierten (56%), gefolgt von der Aussage, dass dies ein angenehmer Ort sei (50%) und der Aussage, dass sie denken, der Besuch der Schulbibliothek trage zu ihrem Schulerfolg bei (47%).
Der Anteil der Mädchen, die angaben, die Bibliothek zu nutzen, da sie dort interessante Bücher vorfänden und weil es dort interessante Clubs und AGs gebe (so etwa Buchgruppen), war signifikant höher. Im Gegensatz dazu war der Anteil der Jungen signifikant höher, die angaben, die Bücherei zu nutzen, weil es dort außer Büchern auch andere Materialien und Medien gibt – nämlich Computer.
Auch zwischen den Altersgruppen gab es signifikante Unterschiede hinsichtlich der Aussage, weshalb die Schulbibliothek genutzt werde. Ein signifikant großer Anteil der Schülerinnen und Schüler in KS2 gaben an, sie gingen in die Schulbibliothek, weil sie dort interessante Bücher vorfänden und weil es ihnen gefalle, dort alles gezeigt zu bekommen. Im Gegensatz dazu war der Anteil der Schülerinnen und Schüler in KS3 und KS4 höher als die Gruppe der Schüler in KS2, als es um die Aussage ging, sie nutzten die Schulbücherei wegen der anderen Materialien und Computer, und weil ihre Freunde dort hingingen. Ein höherer Anteil an Schülerinnen und Schülern in KS3 als in KS2 und KS4 nutzte die Bibliothek wegen ihrer angenehmen Atmosphäre und wegen der Clubs und Gruppen. Die Angaben der Gründe für die Nutzung der Schulbibliotheken unterschieden sich nicht im Hinblick auf den sozioökonomischen Status.
Im Hinblick auf ihre ethnischen Wurzeln unterschieden sich die Befragten in ihren Angaben zu Gründen für die Nutzung, bezogen auf die Tatsache, dass sie in der Bücherei interessanten Lesestoff vorfinden und dass die Atmosphäre dort angenehm sei, ebenso wie hinsichtlich der Begründung, die Freunde gingen ebenfalls dorthin und die Nutzung trage zum Schulerfolg bei. Besonders ist hier zu erwähnen, dass die jungen Menschen mit asiatischer Herkunft mehr dazu tendierten, die Bibliothek zu nutzen, weil sie dort interessanten Lesestoff vorfinden, weil es dort auch andere Materialien als Bücher gibt und weil sie dadurch die Aussichten auf ihren Schulerfolg verbessern. Während die weißen Jugendlichen weniger häufig als die anderen die Computer als Grund für den Bibliotheksbesuch nannten, war ihr Anteil höher bei der Aussage, sie gingen wegen ihrer Freunde dorthin.
Welche Gründe werden für die Nichtnutzung von Schulbibliotheken genannt?
Die 28% der jungen Menschen, die angaben, keine Bücherei zu nutzen, wurden weiter dazu befragt, weshalb sie die Bibliothek nicht nutzen. Die meisten der Schülerinnen und Schüler erklärten, dass es dort keine für sie interessanten Bücher gäbe (32%) bzw. dass ihre Freunde ebenfalls nicht hingingen (29%) bzw. sie nicht glaubten, dass sich dadurch ihre Schulaussichten verbesserten (11%).
Hinsichtlich der Nichtnutzung der Schulbibliothek ergab lediglich eine Aussage einen für die Geschlechterunterschiede signifikanten Wert. Ein signifikant höherer Anteil der Mädchen als der Jungen gab an, die Bibliothek nicht zu nutzen, weil ihre Freundinnen nicht dort hingingen.
Bezogen auf die Aussage, die Bibliothek nicht zu nutzen, weil sie dort keine für sie interessanten Bücher vorfänden (bzw. weil es nicht genügend Computer dort gäbe, die Freunde nicht hingingen, der Ort eher für jüngere Schüler geeignet sei, niemand sie dorthin mitgenommen habe, dies sich nicht positiv auf ihren Schulerfolg auswirke), gab es statistisch signifikant unterschiedlich hohe Anteile in den verschiedenen Altersgruppen.
Konkret sagten mehr Schülerinnen und Schüler der Stufen KS3 und KS4 als diejenigen in der KS2 aus, sie gingen nicht in die Bibliothek, weil es dort keine für sie interessanten Bücher und nicht genügend Computer gebe. Insgesamt betrachtet, war der Anteil der Schüler in Stufe KS4, die die Bibliothek nicht nutzten, weil ihre Freunde nicht dort hingingen, höher als auf Stufe KS3 und KS2 – ebenso wie bezogen auf die Aussage, die Bibliothek sei eher für jüngere Schüler geeignet und die Aussage, dass sie nicht glaubten, ihre Aussichten hinsichtlich des Schulerfolgs verbessern zu können. Dagegen gaben die jüngeren Schülerinnen und Schüler vergleichsweise häufiger an, nicht in die Schulbibliothek zu gehen, weil sie bisher niemand dorthin mitgenommen und ihnen alles gezeigt habe.
Es gab einige signifikante sozioökonomische Unterschiede bezogen darauf, weshalb Schülerinnen und Schüler die Schulbibliothek nicht nutzten. Schülerinnen und Schüler, die keine kostenlose Mahlzeit erhielten, gaben häufiger als diejenigen, die einen Anspruch auf eine Schulmahlzeit hatten, den Mangel an Computern als Ursache für die Nichtnutzung der Bibliotheken an (bzw. weil ihre Freunde nicht dort hingingen, weil es eher ein Ort für jüngere Schüler sei).
Schließlich konnten auch signifikante Unterschiede bezüglich der ethnischen Herkunft und der Anteile an Angaben zur Nichtnutzung der Schulbibliotheken ermittelt werden (keine Bücher, die sie interessierten, zu wenig Computer, die Freunde gingen nicht dorthin, die Bibliothek sei eher für jüngere Schüler geeignet). Die Befragten asiatischer Herkunft, gefolgt von denjenigen weißer Herkunft, gaben im Vergleich zu den Schülern gemischter Herkunft und den schwarzen Schülern häufig an, die Bibliothek nicht zu nutzen, weil es dort keine Bücher gebe, die sie interessierten. Kinder und Jugendliche gemischter und weißer Herkunft gaben darüber hinaus an, dass sie die Schulbibliothek wegen des Mangels an Computern nicht nutzten. Insgesamt betrachtet, sagten die Jugendlichen aus weißen Familien vergleichsweise häufig aus, sie nutzten die Bibliothek nicht, weil ihre Freunde dort nicht hingingen, und weil die Schulbibliothek eher für jüngere Schüler geeignet sei.
Weshalb würden Schülerinnen und Schüler, die bisher keine Schulbibliothek haben, eine solche benutzen?
Diejenigen, die angaben, keinen Zugang zu einer Schulbibliothek zu haben (3,2%) wurden dazu befragt, ob sie eine Bibliothek nutzen würden, wenn es sie gäbe. Die Mehrheit (54,2%). gab hier an, dass sie dies tun würde. 15% der Betroffenen verneinten dies, und 31% waren sich hier unsicher.
Der Grund, den diejenigen Schülerinnen und Schüler, die keinen Zugang zu einer Schulbibliothek hatten, am häufigsten für die Nutzung angaben, war, dass die Bibliothek Bücher haben sollte, die sie interessierten, dass die Bibliothek über Computer verfügen sollte und dass die Freunde dort ebenfalls hingehen sollten.
Bezogen auf die Geschlechter, unterschieden sich die, die zur Zeit der Befragung keinen Zugang zu einer Schulbibliothek hatten, nicht signifikant in ihren Aussagen darüber, ob sie eine solche Bücherei nutzen würden.
Schülerinnen und Schüler in Stufe KS2 waren eher geneigt, die Vorstellung einer Schulbibliothek positiv zu bewerten als ihre älteren Mitschülerinnen und -schüler.
Eine signifikant höhere Anzahl an Schülerinnen und Schülern der Stufe KS2 im Vergleich zu Schülerinnen und Schülern der Stufen KS3 und KS4 gab an, dass es eine Reihe von Gründen für die Nutzung einer Schulbibliothek gebe, so etwa, wenn es dort für sie interessante Bücher gäbe, wenn sie Materialien dafür selbst aussuchen könnten, wenn es dort weitere Materialien außer Büchern gäbe, wenn die Atmosphäre dort freundlich und angenehm wäre, die Freunde dort ebenfalls hingingen, Clubs und Arbeitsgemeinschaften angeboten würden, jemand ihnen alles zeigte, sie das Gefühl hätten, dadurch ihre Aussichten auf Schulerfolg verbessern zu können. Es gab keine statistisch signifikanten sozioökonomischen Unterschiede in den Aussagen darüber, was Schülerinnen und Schüler ohne derzeitigen Zugang zu einer Schulbücherei zur Nutzung einer solchen Einrichtung veranlassen würde.
Bezogen auf die ethnischen Gruppen gab es jedoch statistisch signifikante Unterschiede hinsichtlich der Angabe von Gründen für die Nutzung einer Schulbibliothek. Die weißen Schülerinnen und Schüler gaben vergleichsweise häufiger als die jungen Menschen anderer ethnischer Hintergründe an, sie würden die Bibliothek nutzen, wenn es dort für sie interessante Bücher gäbe, wenn es dort auch andere Materialien gäbe, wenn die Atmosphäre dort angenehm wäre, wenn es dort Computer gäbe, wenn die Freunde dort ebenfalls hingingen, und wenn sie das Gefühl hätten, dass der Besuch der Schulbibliothek zur Verbesserung ihrer schulischen Leistungen beitrüge.
Zusammenhang von Einstellung zum Lesen und Nutzung der Schulbibliotheken
Aus dem Vergleich der Nutzerinnen und Nutzer der Schulbibliothek mit denjenigen, die die Bibliotheken nicht nutzen, ergeben sich einige interessante Aspekte. Beinahe 8 von 10 Nutzerinnen und Nutzern der Bibliotheksangebote würden sich als gute Leser bezeichnen, während dies nur 5 von 10 Nichtnutzern tun. Ebenso liegt die Wahrscheinlichkeit bei Nutzern der Bibliothek doppelt so hoch wie bei den Nichtnutzern der Aussage zuzustimmen, sie hätten entweder sehr viel Freude am Lesen oder doch ziemlich viel Freude daran bzw. sie läsen täglich auch außerhalb des Unterrichts. Im Gegensatz dazu gaben etwa doppelt so viele Nichtnutzer wie Nutzer der Schulbibliotheken an, sie könnten nicht gut lesen.
Diejenigen, die die Schulbücherei nutzen, neigen zu einer positiveren Einstellung zum Lesen als die Nichtnutzerinnen und -nutzer. Beinahe dreimal so viele Nichtnutzer wie Nutzer der Schulbücherei geben an, dass sie Lesen langweile. Beinahe doppelt so viele Nichtnutzer wie Nutzer stimmen weiterhin der Aussage zu, dass sie lediglich für die Schule läsen und dies nur täten, weil sie es müssten.
Im Gegensatz dazu stimmen die Nutzer der Schulbibliotheken eher der Aussage zu, dass sie in den Schulbibliotheken Informationen finden, die sie benötigen oder finden möchten.
Generell sind sich die Nichtnutzer und die Nutzer der Schulbibliotheken darin einig, dass das Lesen für den Erfolg im Leben eine wichtige Rolle spielt. Die Bibliotheksnutzer sagen jedoch häufiger aus, dass das Lesen für den Erfolg im Leben sehr wichtig oder zumindest wichtig sei (92,9%) – die Nichtnutzerinnen stimmen dem nur zu 82,6% zu.
Leseerfolg und Bibliotheksnutzung
Es gab einen starken Zusammenhang zwischen dem Leseerfolg und der Nutzung der Schulbibliothek. Junge Menschen, deren Lesekompetenz unterhalb des für ihr Alter zu erwartenden Niveaus liegt, gaben beinahe zweimal so häufig wie die besseren Leserinnen und Leser an, die Schulbibliothek nicht zu nutzen. Die Wahrscheinlichkeit der Nutzung lag dagegen bei denjenigen, deren Lesekompetenz dem zu erwartenden Niveau entsprach oder darüber lag, dreimal so hoch. Es sollte jedoch beachtet werden, dass der Leseerfolg zwar im Zusammenhang mit der Nutzung von Schulbibliotheken steht, das Design der Studie jedoch keine Aussagen darüber erlaubt, ob es hier kausale Zusammenhänge gibt: ein besserer Leseerfolg kann zur Nutzung der Schulbibliothek beitragen. Umgekehrt kann der Besuch der Schulbibliothek auch einen besseren Leseerfolg bewirken.
Diskussion
Diese Studie zeigt, dass die meisten der Befragten die Schulbibliothek nutzen. Sie tun dies, weil die Bibliothek ihnen einen einfachen Zugang zu Büchern verschafft, weil die Atmosphäre dort angenehm ist, und weil die Schulbibliothek und das damit einhergehende Lesen ihnen zum Schulerfolg verhilft.
Im Falle der Nichtnutzung werden genau die entgegengesetzten Gründe genannt. Die Schulbibliothek halte keine für sie interessanten Bücher bereit, und sie haben nicht das Gefühl, dass der Besuch der Bibliothek zu ihrem Schulerfolg beitrage. Wenn ihre Freundinnen und Freunde die Bibliothek nicht benutzen, so hält dies sie ebenfalls davon ab, hinzugehen.
Die Nutzung der Schulbibliotheken steht im Zusammenhang mit dem ethnischen Hintergrund, dem Alter und Geschlecht. Dagegen stellte der sozioökonomische Hintergrund, der in dieser Studie am Indikator der kostenlosen Schulmahlzeit gemessen wurde, keine Signifikanz für die Nutzung der Schulbibliothek dar. Dies deutet darauf hin, dass Schulbibliotheken nicht per se Schülerinnen und Schüler aus finanziell besser gestellten Familien ansprechen.
Generell nutzen Mädchen die Schulbibliotheken häufiger als Jungen, in Stufe KS2 ist die Nutzungsrate höher als in höheren Jahrgängen; die Jugendlichen asiatischer Herkunft nutzen die Bibliotheken häufiger als Jugendliche aus weißen, gemischten oder schwarzen Familien.
Die Nutzung der Schulbibliotheken steht in einem positiven Verhältnis zur Lesefreude, der positiven Einschätzung der eigenen Lesekompetenz und einer positiven Einstellung zum Lesen. Nichtnutzerinnen neigen dagegen zu weniger Freude am Lesen und einer weniger positiven Bewertung der eigenen Kompetenz und des Lesens als solches.
Besonders interessant ist hier der Zusammenhang zwischen dem Leseerfolg und der Nutzung der Schulbibliotheken. Diejenigen, die eine überdurchschnittlich oder durchschnittlich hohe Lesekompetenz angaben, nutzten etwa dreimal so häufig die Bibliothek, wie die Leserinnen und Leser mit unterdurchschnittlicher Lesekompetenz.
Diese Zusammenhänge sind nicht unbedingt kausal begründet, sie legen aber nahe, dass Schulbibliotheken im Leseverhalten derjenigen, die sie nutzen, eine wichtige Rolle spielen.
Die Kommission hat sich kritisch damit auseinandergesetzt, wie Kinder und Jugendliche die Schulbibliothek wahrnehmen, wozu sie sie nutzen und ihre Sichtweise darauf untersucht, wie die Schulbibliotheken verbessert werden könnten – all dies ist in die Empfehlungen der Kommission eingeflossen.
Autorin: Christina Clark, September 2010
Über die Autorin:
Dr. Christina Clark leitet die Forschungsabteilung des National Literacy Trust. Sie ist studierte forensische Psychologin und hat in sozio-politischer Psychologie promoviert. Christina Clark blickt auf eine über fünfzehnjährige Erfahrung in der Entwicklung, Durchführung und Auswertung von Forschungsprojekten sowie diesbezügliche Berichterstattung zurück. Diese Erfahrungen hat sie auf unterschiedlichen sozialpolitischen Gebieten sowohl in akademischen als auch in gemeinnützigen Institutionen gesammelt.
Christina Clark nahm im Jahr 2004 ihre Arbeit beim „National Literacy Trust“ auf. Seither hat sie wesentlich zur Konzeption einer Reihe einflussreicher breit angelegter (large-scale) Untersuchungen zur Einstellung junger Menschen bezüglich unterschiedlicher Aspekte des Lesens beigetragen. Bisher haben mehr als 65 000 Schülerinnen und Schüler an Umfragen des „National Literacy Trust“ teilgenommen und ihre Ansichten über das Lesen, Schreiben, Reden und (Zu)hören mitgeteilt - entstanden sind daraus mehr als 20 Forschungsberichte.
Der „National Literacy Trust (NLT)“ ist eine unabhängige britische Organisation, deren Ziel es ist, Lebenswege durch Leseförderung zu verändern. Grundlage der Arbeit des NLT ist die Auffassung, dass eine Gesellschaft nur dann gerecht ist, wenn jeder Mensch die Lese- und Schreibkompetenzen erwerben kann, die erforderlich sind, um zu kommunizieren, um die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen und um mehr zum gesellschaftlichen Leben beizutragen. Der NLT führt Kampagnen durch, die dazu beitragen sollen, dass die herausragende Rolle der Lesekompetenz in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen wird. Darüber hinaus ist der NLT aktiv daran beteiligt, Projekte durchzuführen und gemeinsam mit Kooperationspartnern vor allem diejenigen Menschen anzusprechen, die besonders dringend der Unterstützung bedürfen.
Zur Umsetzung seiner Ziele ist der gemeinnützige National Literacy Trust auf Spenden angewiesen. Der National Literacy Trust ist in England und Wales als gemeinnützig anerkannt.
Kontakt:
Dr. Christina Clark (PhD)
National Literacy Trust
68 South Lambeth Road
London SW8 1RL, United Kingdom
E-Mail: christina.clark@literacytrust.org.uk
Internet: www.literacytrust.org.uk
Anmerkung:
1 Der parlamentarische Ausschuss für Bibliotheken, Lesekompetenz und Informationsmanagement führte eine Untersuchung der Leitung von öffentlichen Bibliotheken in England durch, siehe http://www.cilip.org.uk/getinvolved/advocacy/public-libraries/pages/appg.aspx Zur Modernisierung von Bibliotheksangeboten siehe: http://www.culture.gov.uk/what_we_do/libraries/5583.aspx
Aus dem Englischen übersetzt von Gwendolyn Schulte, Februar 2011