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Erschienen am 05.03.2020:
„Fortschritte bei der Gleichstellung vollziehen sich meist sehr langsam.“
Gleichstellungsreport erschienen
Ein neuer Report zum Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland, den das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am 26. Februar 2020 - pünktlich zum internationalen Frauentag am 8. März - vorgelegt hat, beleuchtet anhand von 29 Indikatoren und aktuellen Daten, wo es Fortschritte gibt und wo nicht.
Die Auswertung zeigt, dass Frauen bei schulischer und beruflicher Qualifikation mit den Männern nahezu gleichgezogen haben. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen liegt aktuell nur um knapp acht Prozentpunkte niedriger - vor 30 Jahren war die Differenz noch fast dreimal so groß. Ein wesentlicher Grund für fortbestehende Unterschiede aber ist die ungleiche Aufteilung der unbezahlten Arbeit, dazu gehören die Kinderbetreuung, die Pflege Angehöriger und der Haushalt. Während bei Frauen die unbezahlte Arbeit 45 Prozent an der Gesamtarbeitszeit ausmacht, sind es bei Männern nur 28 Prozent. Auch arbeiten Frauen, um Familie und Erwerbsarbeit zu vereinbaren, gut viermal so häufig Teilzeit wie Männer. Von den Beschäftigten, die ausschließlich einen Minijob haben, sind 62 Prozent weiblich.
Dieses Ungleichgewicht trägt unter anderem wegen geringerer Karrieremöglichkeiten stark dazu bei, dass der durchschnittliche Stundenlohn von Frauen knapp 21 Prozent unter dem von Männern liegt, so der Report. Eine weitere Ursache für den Verdienstrückstand sind nach wie vor bestehende geschlechtsspezifische Präferenzen bei der Berufswahl. Viele Frauen entscheiden sich immer noch für „typisch weibliche“ Berufe, etwa im Pflege- und Gesundheitsbereich, die meist schlechter bezahlt werden als technische Berufe, in denen Männer dominieren. 25 Prozent der weiblichen Beschäftigten mit Vollzeitstelle verdienen weniger als 2000 Euro brutto im Monat, bei den Männern sind es 14 Prozent. Nicht zuletzt durch den gesetzlichen Mindestlohn wurde der Abstand bei den Entgelten in den vergangenen Jahren immerhin etwas kleiner.
Noch schwerwiegender ist die Lücke bei der Absicherung im Alter: Frauen beziehen durchschnittlich ein um 53 Prozent niedrigeres Alterseinkommen als Männer. „Diese Entwicklung zeigt beispielhaft: Der Rückstand der Frauen wird in wichtigen Bereichen kleiner. Aber Fortschritte bei der Gleichstellung vollziehen sich meist sehr langsam“, so Dr. Karin Schulze Buschoff vom WSI, die die Studie zusammen mit ihrer Kollegin Dr. Yvonne Lott sowie Svenja Pfahl und Dietmar Hobler vom Berliner Forschungsinstitut Sowitra erstellt hat. Schneller voran gehe es, so die Wissenschaftlerinnen und der Wissenschaftler, wenn die Politik mit Investitionen und/oder verbindlichen Regulierungen für Dynamik sorge, wie zum Beispiel bei der Ganztagsbetreuung und der Frauenquote.
Im folgenden Dossier sind Dokumente, Pressemitteilungen und Stellungnahmen sowie Presse-, Rundfunk- und Fernsehbeiträge zur Studie „Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland“ zusammengestellt.
Dokumente
Pressemitteilungen und Stellungnahmen
Pressebeiträge
Rundfunk- und Fernsehbeiträge
Dokumente
Hans-Böckler-Stiftung
Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland
Pressemitteilungen und Stellungnahmen
Bündnis 90 / Die Grünen Bundestagsfraktion, 26.02.2020
Beate Müller-Gemmeke und Ulle Schauws zu den aktuellen Zahlen der Hans-Böckler-Stiftung zur unterschiedlichen Einkommenssituation zwischen Frauen und Männern
Hans-Böckler-Stiftung, 26.02.2020
Frauen haben im Job aufgeholt - doch traditionelle Arbeitsteilung, Präsenzkultur und ungleiche Berufsbewertung bremsen
idw - Informationsdienst Wissenschaft, 26.02.2020
Frauen haben im Job aufgeholt - doch traditionelle Arbeitsteilung, Präsenzkultur und ungleiche Berufsbewertung bremsen
Ihre Vorsorge, 26.02.2020
Weiter Nachholbedarf bei Gleichstellung
Landesinstitut für Arbeitsgestaltung NRW, 27.02.2020
Gleichstellung im Job
MTA Dialog, 27.02.2020
Frauen werden immer noch ausgebremst
SPD Bundestagsfraktion, 26.02.2020
Wir brauchen Initiativen für mehr Partnerschaftlichkeit
vorwärts, 26.02.2020
WSI-Gleichstellungsbericht: Frauen leisten Großteil unbezahlter Sorgearbeit
zwd, 28.02.2020
Auf dem Weg zur Gleichstellung: Geschlechter-Lücken bei Löhnen, Mitsprache und Pflegearbeit
Pressebeiträge
Berliner Morgenpost, 26.02.2020
Gleichstellung kommt nur langsam voran
FAZ, 26.02.2020
Gleichstellung kommt nur langsam voran
Finanzen.net, 26.02.2020
Fortschritte bei Gleichstellung in Deutschland
Focus, 26.02.2020
Fortschritte bei Gleichstellung in Deutschland
General-Anzeiger, 26.02.2020
Gleichstellung in Deutschland kommt nur langsam voran
Handelsblatt, 26.02.2020
Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter - aber noch viel zu tun
junge Welt, 28.02.2020
Plädoyer für kurze Vollzeit
Münstersche Zeitung, 26.02.2020
Gleichstellung in Deutschland kommt nur langsam voran
neues deutschland, 26.02.2020
Lücken beim Lohn
NRZ, 26.02.2020
Frauen leisten mehr unbezahlte Arbeit als Männer
Osnabrücker Zeitung, 26.02.2020
Einkommensstudie: Frauen holen auf - werden aber weiter ausgebremst
RP Online, 26.02.2020
Frauen verdienen 20,9 Prozent weniger
SHZ, 26.02.2020
Einkommensstudie: Frauen holen auf - werden aber weiter ausgebremst
Spiegel, 26.02.2020
Frauen holen auf - verdienen aber immer noch viel weniger
stern, 26.02.2020
Frauen holen im Job auf - werden aber weiter ausgebremst
Stuttgarter Nachrichten, 25.02.2020
Frauen holen im Job nur langsam auf
Süddeutsche Zeitung, 26.02.2020
Es tut sich was in Sachen Gleichstellung
SVZ, 26.02.2020
Einkommensstudie: Frauen holen auf - werden aber weiter ausgebremst
Unternehmen - heute, 26.02.2020
Frauen holen im Job auf - werden aber weiter ausgebremst
Westdeutsche Zeitung, 26.02.2020
Gleichstellung in Deutschland kommt nur langsam voran
Zeit Online, 26.02.2020
Frauen verdienen in Deutschland immer noch deutlich weniger
Rundfunk- und Fernsehbeiträge
Deutschlandfunk, 26.02.2020
Soziologin: Bruch im Erwerbsleben beginnt mit der Familienplanung
MDR, 25.02.2020
Studie: Gleichstellung kommt nur langsam voran
Tagesschau, 26.02.2020
Frauen holen auf, aber nicht beim Gehalt
Autor(in): Petra Schraml
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Datum: 05.03.2020
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