bpb Dossier: Die graue Spielzeit - Frauenfußball in der BRD von 1954 bis 1974
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Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wird auch die grundgesetzliche Gleichberechtigung von Mann und Frau festgeschrieben. Doch zwischen Theorie und Praxis verläuft im konservativen Nachkriegsdeutschland ein tiefer Graben. Das patriarchalische Denken in geschlechtsspezifischen Bahnen dominiert immer noch Sport und Gesellschaft. Fußballsport gilt nach wie vor als "unweiblich" und "nichtfraugemäß". Der Deutsche Fußball-Bund hat kein Interesse an den Fußballerinnen. Im Gegenteil, der Bundestag des DFB stellt am 30. Juli 1955 in Berlin fest: "Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand." Ab sofort ist Frauenfußball allen DFB-Mannschaften verboten.