Juden in Polen
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Polen war jahrhundertelang ein Zentrum des europäischen Judentums. Hier befanden sich jüdische Hochschulen, die in ganz Europa angesehen und tonangebend waren; hier entfaltete sich jüdische Kultur im Dialog mit der polnisch-litauischen Umgebung. Die Geschichte der polnischen Juden reicht von Zeiten relativ großer Toleranz in Mittelalter und Renaissance über wechselhafte und schwierige Epochen während der Kosakenaufstände und Kriege im 18. Jahrhundert, der Teilungen Polens und der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen bis zur fast völligen Auslöschung jüdischen Lebens in Polen durch die Nationalsozialisten. Der Neubeginn nach 1945 wurde erschwert durch politische Umstände, die zur Emigration des größten Teils der wenigen noch in Polen verbliebenen Juden führten. Nach dem Übergang zur Demokratie 1989 entstand ein günstigeres Umfeld für das Wiedererstehen jüdischen Lebens in Polen. Das vorliegende Modul soll den SchülerInnen einen Einblick in wichtige Etappen der jüdischen Geschichte in Polen vermitteln und ihnen einen Eindruck von der faszinierenden Welt und dem kulturellen Reichtum des sog. Ostjudentums geben. Sie sollen erkennen, welche Bedingungen das Zusammenleben verschiedener Kulturen förderten und welche es erschwerten. Sie werden konfrontiert mit verschiedenen Reaktionen der Juden und ihrer polnischen Mitbürger auf Unterdrückung und Gewalt.