Gesundheit und Entwicklungsstand der Osnabrücker Schulkinder: Multifaktorielle Analyse der Ergebnisse der Schuluntersuchungen unter besonderer Berücksichtigung des Jahrgangs 2001
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Der Bericht liefert eine Auswertung der schwerpunktmäßig im Jahrgang 2001 erhobenen Daten von Schulanfängerinnen und Schulanfängern nach dem Osnabrücker Modell. Die Untersuchung legt besonderen Wert auf eine Erfassung der motorischen und sprachlichen Fertigkeiten, der visuellen und auditiven Wahrnehmung, sowie der kognitiven Fähigkeiten. Die Auswertungen der Schuleingangsuntersuchungen des Jahres 2001 ergaben signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede in mehreren Bereichen, wobei der Anteil der Jungen mit auffälligen Störungen immer höher war als der der Mädchen. Beim Vergleich der deutschen Kinder mit denen aus Zuwandererfamilien legten deutsche Eltern Impfpass und Vorsorgeheft sehr viel häufiger vor, ihre Kinder waren vollständiger geimpft und besser präventiv untersucht. Die Zurückstellungsrate war bei Migranten mehr als doppelt so hoch als bei deutschen Kindern. Als entscheidender Risikofaktor für eine eingeschränkte Schulfähigkeit erwiesen sich eine unzureichende Kindergartenerfahrung, Väter ohne Arbeit, Mütter ohne Berufsausbildung, Alleinerziehende, Frühgeborene und Übergewichtige. Bereits zurückgestellte Kinder wiesen auch bei der Nachuntersuchung im folgenden Jahr einen schlechteren Entwicklungsstand auf als schulpflichtige Kinder. Im Vergleich dazu waren Entwicklungsdefizite bei Kann-Kindern, die vorzeitig zur Schule angemeldet werden, eher seltener als bei schulpflichtigen Kindern.